Die frisch renovierte Pauluskirche Pfeffingen wird am 02.Dezember 2023 um 14 Uhr erstmalig Ihre Türen öffnen. Die Tierbestattungskirche wird von der Schönhalde Tierbestattung Albstadt betrieben und soll nicht nur Bestattungshaus für unsere geliebten Tiere sondern auch ein Ort der Begegnung und Erinnerung sein. Das Sakralgebäude bietet – einmalig in Deutschland – unter anderem die Möglichkeit eine Tiertrauerfeier abzuhalten.
Das Interesse der Menschen an dieser neuen Form der Tierbestattung ist gewaltig. Schon in den vergangenen Monaten berichteten Zeitungen, Radio, Digitalmedien nicht nur bundesweit, sondern z.B. auch in Polen, Russland, Niederlande, Schweiz, Frankreich. In Südamerika und Karibik berichteten dutzende Zeitungen, ein Fernsehsender.
Wir betreiben seit einigen Jahren die Tierbestattung Schönhalde in Albstadt-Pfeffingen. Wir sind selbst Tierhalter, Hund, Katze, Pferd und mehr gehören zu unserer Familie. Den geliebten Familienmitgliedern eine würdevolle letzte Reise zu ermöglich ist für uns Berufung, und nur nebenbei auch Beruf. Der emotionale Stellenwert den die Tiere in unseren Familien haben macht nicht nur ein gutes Leben, sondern auch einen würdevollen letzten Weg unverzichtbar.
Seit geraumer Zeit schon beobachten wir einen gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit den Haustieren. Die Tiere sind für einen Großteil der Menschen vollwertige Familienmitglieder. Nicht nur zu Lebzeiten wird ihnen bestmögliche Fürsorge zuteil, sondern auch beim Ableben wird um sie getrauert wie um einen nahestehenden Menschen.
Immer mehr Tierhalter wünschen sich einen würdigen Abschied von ihren Lieblingen.
Um der stetig steigenden Zahl an Bestattungen gerecht zu werden benötigen wir mehr Platz. Das just in diesem Augenblick als wir einen Anbau planen wollten die kleine Kirche in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Verkauf stand ist eine außerordentlich schöne Fügung des Schicksals.
Die Pauluskirche Pfeffingen, im Volksmund „s’Kirchle“ genannt, ist ein von Geschichte aufgeladener, spiritueller Ort, der einen schon beim Betreten in seinen Bann zieht. Eine einzigartige Location mit einer unbeschreiblichen Atmosphäre um seinen Liebling auf dem Weg in den Tierhimmel zu begleiten.
Die evangelisch-methodistische Kirche hat die Pauluskirche Pfeffingen im Jahr 1955 erbaut. Bereits vor Jahren wurde die Nutzung für Gottesdienste eingestellt und die schwindende Mitgliederzahl der kleinen Gemeinden feiert ihre Gottesdienste nun zentral in einer moderneren Kirche in der Nähe. Die EMK hat das Gebäude dennoch zunächst weiter erhalten, da die Messnerin seit über 40 Jahren in der Wohnung im OG lebte und ihr im Alter kein Umzug zugemutet werden sollte. Erst jetzt, nachdem die Dienstwohnung im OG leer stand wurde die Kirche endgültig aufgegeben und mit einem feierlichen Gottesdienst am 30.07.2023 an die Tierbestattung Schönhalde übergeben.
Das rund 70 Jahre alte Gebäude benötigte noch etwas Zuwendung, und nach Abschluss der Renovierungsarbeiten wird die erste Tierbestattungskirche am 02.12.2023 eröffnet.
Die Tierbestattung in einem Sakralgebäude, in einer richtigen Kirche, gibt es bis heute noch nirgendwo. Nach der Profanierung der Pauluskirche wird diese Lücke nun durch die Schönhalde gefüllt. Wohl ist es nach der Entweihung keine „richtige“ Kirche mehr, aber für uns ein Kraftort voller Tradition, über die Jahrzehnte aufgeladen von Spuren der Menschen die dort einen Teil ihres Lebens und ihre persönliche Verbindung zu Gott zelebrierten. Wir setzen uns nach Kräften dafür ein, die Türen der Pauluskirche jetzt wieder offenzuhalten, für jedes Tier und jeden Menschen. Dabei möchten wir uns was die Konfession der Besucher betrifft bewusst neutral verhalten. Wir selbst sind mit christlichen Werten aufgewachsen, aber genauso auch jeder anderen spirituellen Ausrichtung und jedem Glauben gegenüber offen.
Die Haltung der großen Kirchen zum Thema Tiere befindet sich im letzten Jahrzehnt in einem Wandel. Im Jahr 2012 war die Antwort der ev. und rk. Kirche ein einstimmiges und deutliches „Nein“ zu Gottesdiensten für Tiere. In neueren Publikationen aus dem Jahr 2022 hat sich dieses kategorische Nein mehr zu einem „Ja, aber“ oder „Ja, vielleicht“ weiterentwickelt.
Einzelne Theologen beider Kirchen setzen sich mit Nachdruck für eine Neupositionierung des Christentums ein, die mehr Wertschätzung für die Tiere zeigt. Der Stellenwert der Tiere als eigenständiges, beseeltes, Wesen innerhalb der Schöpfung rückt mehr und mehr in den Fokus. In diesem Kontext wird unserer Meinung nach eines Tages auch die kirchliche Bestattung und die kirchliche Trauerfeier für Tiere möglich sein.
Die Tierbestattungskirche Pauluskirche geht einen großen Schritt voraus und bietet den geliebten Haustieren, sowie den Familienmitgliedern, einen besonderen Ort des Gedenkens an. Dabei ist sowohl die konfessionell neutrale Trauerfeier mit einer Trauerrede einer freien Rednerin/Redner, als auch ein Gottesdienst möglich. Dabei setzen wir auf Pastor, Pfarrer, Vorsteher, Gemeindeoberhaupt, oder andere spirituelle Vertrauensperson der Hinterbliebenen-Familie. Die individuellen Bedürfnisse der Hinterbliebenen sind dabei das Maß der Dinge. Jedes Tier bekommt von uns eine Rose mit auf die letzte Reise.
Trotz einiger Bedenken hat uns bis heute kein negatives Feedback erreicht. Der positive Zuspruch aus allen Richtungen ist einfach überwältigend, sowohl von weit her als auch hier ganz nah. Die Vielzahl von Zuschriften, Anrufen und Emails wird von persönlichen Gesprächen ergänzt, die immer wieder aufkommen wenn uns Menschen in der Öffentlichkeit irgendwo erkennen. Auch die Gemeindemitglieder hier vor Ort, die ihr Leben lang mit der Pauluskirche verbunden waren haben uns mit gutem Gefühl und vielen lieben Worten ihr „Kirchle“ zu treuen Händen übergeben. Das bedeutet uns sehr viel!
Nicht nur Theologen beider großen Kirchen haben uns angeschrieben, eine Vielzahl von Privatpersonen, und natürlich viele Presseanfragen aus beruflichem Interesse. Auch eine Nachfahrin von Albert Knapp, der am 25. Juli 2023 gerade 225 Jahre alt geworden wäre, hat uns voller Freude einen langen Brief geschrieben. Der am 15.07.1798 geborene württembergische Pfarrer Albert Knapp gründete im Dezember 1837 den weltweit ersten Tierschutzverein und trug damit maßgeblich zum ersten Tierschutzgesetz von 1839 bei. Der Zuspruch in den sozialen Medien ist enorm. Eine Vielzahl von Menschen folgt unseren Beiträgen und fiebert gemeinsam mit uns der Eröffnung entgegen.
Unsere Pressebilder stehen unter folgendem Link zum Download zur Verfügung:
https://schoenhalde.de/2023-10-18_Fotomappe.zip
Die Nutzung ist ohne Einschränkung unter Nennung der Quelle (schoenhalde.de) freigegeben.
Eine Tierbestattungs-Kirche gibt es bis jetzt in ganz Deutschland noch nicht. Diese Lücke wird nun in Albstadt geschlossen.
Wir möchten der ev.-methodistischen Kirche Albstadt (EMK) von Herzen Danke! sagen, auch im Namen der Tierfreunde die hier nun eine Heimat finden. Ohne die Unterstützung der EMK würde es einen solchen, neuen, einzigartigen Ort für die Tiertrauer nicht geben.