Veröffentlicht am von Paul Wanger in Allgemein.

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ich möchte heute über eine äußerst kontroverse Aufführung berichten, die kürzlich am 2. Mai in Darmstadt stattgefunden ist. Die Aufführung von „Shenyun“ hat bei vielen Menschen Empörung ausgelöst und aus gutem Grund – sie war unangemessen, einseitig und trug wenig dazu bei, uns als Gesellschaft voranzubringen.

Lassen Sie uns zunächst über die Gewalt in der Kunst sprechen. Es ist wahr, dass Gewalt in der Kunst ihre Berechtigung haben kann, aber das bedeutet nicht, dass jede Darstellung von Gewalt automatisch kunstvoll oder sinnvoll ist. In „Shenyun“ wurden blutige Szenen gezeigt, die viele Besucher als unangemessen für Kinder und Jugendliche empfanden. Obwohl die Veranstalter betonten, dass Kinder unter 4 Jahren nicht zugelassen seien, scheint diese Altersgrenze mittlerweile als veraltet zu gelten. Es ist unverantwortlich, eine solche Aufführung ohne angemessene Warnungen oder Einschränkungen für junge Menschen zu präsentieren.

Aber es geht nicht nur um Gewalt. Eine weitere gravierende Schwäche von „Shenyun“ war die einseitige Darstellung von Religion. Kunst soll dazu beitragen, dass wir unsere eigene Weltanschauung erweitern und uns helfen, den Wert anderer Kulturen und Glaubensrichtungen zu schätzen. „Shenyun“ war jedoch ein Beispiel dafür, wie Kunst missbraucht werden kann, um politische oder religiöse Zwecke zu verfolgen. Statt uns dabei zu helfen, unsere Perspektiven zu erweitern, trug diese Ausstellung dazu bei, dass wir uns weiter in unsere eigenen Überzeugungen vergraben und uns von anderen abgrenzen.

Das bringt uns zum dritten Punkt: Politik, Kunst kann dazu genutzt werden, politische Probleme anzusprechen, aber auch hier war „Shenyun“ enttäuschend. In einer Zeit, in der die Welt sich rasend schnell verändert, ist es wichtig, dass Kunst uns inspiriert und uns dazu bringt, die Welt um uns herum aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Eine Aufführung wie „Shenyun“ trägt jedoch dazu bei, unsere Vorurteile zu verstärken und uns davon abzuhalten, unsere eigenen Annahmen zu hinterfragen. Statt uns zu ermutigen, unsere Welt zu verbessern, hilft „Shenyun“ uns dabei, in unseren eigenen Vorurteilen stecken zu bleiben.

Schließlich geht es auch um die Zukunft, die wir gestalten möchten. Wir leben in einer Zeit großer kultureller Diversität, und es ist entscheidend, dass wir uns bemühen, miteinander in Kontakt zu treten und die kulturellen Unterschiede zu verstehen. Die Aufführung von „Shenyun“ trägt jedoch dazu bei, dass der Osten und der Westen voneinander entfremdet werden und die Welt weiter zerreißt. Das ist das genaue Gegenteil dessen, was Kunst bewirken sollte.

Insgesamt müssen wir uns fragen, was wir von unserer Kunst erwarten. Sollen wir uns von ihr nur unterhalten lassen oder soll sie uns dazu inspirieren, die Welt um uns herum aus einer neuen Perspektive zu.

Friedlich Blume



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Ansprechpartner:Paul Wanger E-Mail:pwanger658@yahoo.com

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